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Der Strudel des "nicht genug seins"




Manchmal habe ich das Gefühl es gibt in unserer Gesellschaft kaum einen Menschen, den nicht irgendwie der Gedanke begleitet nicht gut genug zu sein.

Nicht klug genug, nicht schön genug, nicht besonders genug, nicht lustig genug...etc


Das ist natürlich in einer Kultur in der es scheint, ein durchschnittliches Leben zu führen sei bedeutungslos, auch nicht gerade überraschend.


Trotzdem habe ich mich gefragt, was eigentlich auch ein versteckter Vorteil einer Gesellschaft sein könnte so zu denken.


Das Bedürfnis dazu zu gehören.


Es hat natürlich auch etwas sehr solidarisches. Wenn alle so denken schafft das auch wieder Zusammenhalt und eine Art Gemeinschaft. Es gibt für uns Menschen kaum etwas, das schlimmer ist, als der Gedanke "nicht dazu zu gehören" bzw. ausgeschlossen zu werden.


Wir alle streben nach Verbundenheit und Zugehörigkeit. Was früher überlebensnotwendig war, liegt heute oft wie eine riesen große dunkle Wolke über uns und limitiert uns in unserem Sein.


Wirst du wirklich ausgeschlossen, nur weil du anders denkst?


Als ich vor einigen Jahren begonnen habe mich mit meinen negativen Glaubenssätze und Überzeugungen auseinander zu setzen und sie Stück für Stück aufzulösen, stand ich plötzlich vor der Situation mich nicht mehr richtig zugehörig zu fühlen.


Ich war auf der einen Seite so viel glücklicher und zufriedener, mochte mich selbst immer lieber und hatte endlich erkannt was ich mich beruflich erfüllt. Auf der anderen Seite hatte ich das Gefühl verstecken zu müssen, wie gut es mir geht.


Wenn ich mich mit Freunden getroffen habe und alle sich über die "scheiß Männer", das Leben oder über ihre Unzufriedenheit im Job oder Studium "ausgekotzt" haben, hat es sich für mich total unpassend angefühlt zu erzählen wie happy ich gerade bin.


Ich hatte Angst nicht mehr dazu zu gehören und die anderen zu nerven.


Absurd oder? Angst zu haben zu nerven, weil man glücklich ist?


Verrückterweise connecten wir oft mehr über schmerzhafte und negative Erfahrungen als über positive. Wir fühlen uns verstanden, gesehen und es nimmt uns für einen Augenblick den Stress irgendetwas beweisen zu müssen, denn es geht schließlich anderen auch so.


Aber soll ich dir was verraten? True friends always wanna see you shine!


Heute weiß ich, dass es genau das ist, was meine Freunde an mir schätzen. Dass ich sie an meiner Freude teilhaben lasse, sie mitreiße und immer ehrlich sage, was ich denke.


Du musst dich nicht klein machen, um dazu zu gehören. Du darfst leuchten!


Wirkliche Verbundenheit entsteht nicht durch unsere Leidensgeschichten und Opferstories, sondern durch radikale Ehrlichkeit. Yes, wir haben sie alle - eine Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die oft auch durch Erfahrungen geprägt ist, in der wir auch Leid erfahren haben.


Aber du bist nicht deine Vergangenheit!


Du darfst deine Geschichte jeden Tag neu schreiben. Du darfst jeden Tag neu wählen, wie dein Leben ab heute aussehen soll, welche Entscheidungen du treffen willst und welche Beziehungen du leben möchten.


Du darfst den Kreislauf des "nicht genug seins" durchbrechen!


Und ganz ehrlich, wer dich nicht leuchten sehen will, hat in deinem Leben nichts verloren!


Ich schicke dir ganz viel Liebe.


Deine Kora




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