Über Körper und Schamgefühl
Aktualisiert: 21. Juli 2021
Über die Scham gegen die Scham.

Illustartion von @tobehonestnl
Herzensthema: Body Shame
Aktuell geht’s bei uns ja gerade ein wenig um das Thema Body Shame und da ich dazu letztens ein Artikel für avec+ geschrieben habe, möchte ich diesen auch hier auf unserem Blog teilen. Let’s talk about shame to fight the shame.
Also, um was geht’s genau? Um die jahrelange Scham für meinen Körper, die mich mal stärker und weniger stark im Leben begleitet.
Teilen als Therapie, denn wir sind mit unseren Problemen nie allein.
Warum ich das hier teile? Tja, Teilen ist irgendwie zu meiner Therapie geworden. Das Teilen ermöglicht mir, mich durch die Gefühle, die bei dieser Emotion entstehen, hindurch zu fühlen und dabei festzustellen: okay, ich sterbe nicht. Gleichzeitig kann ich dadurch andere inspirieren und hoffentlich ermuntern ebenfalls offen mit ihren persönlichen „Tabu-Themen“ umzugehen. Denn obwohl wir uns mit unseren Gefühlen und Themen oft alleine fühlen, sind wir das zu 99% nicht. Und das ist so schön. Und genau deshalb möchte ich das heute auch mit dir hier teilen, denn das Cocoon Collective ist genau das für mich. Ein sicherer Raum, wo jede:r mitbringen darf, was er/sie möchte und der so ganz viel Heilung bringt.
Vom Genuss zur Diät
Aber jetzt zurück zum Thema! Bei mir fing das Ganze an als ich ca. 11 Jahre alt war. Bis dahin habe ich es geliebt zu essen und habe mich pudelwohl in meiner Haut gefühlt. Okay, ich hatte zwar etwas Babyspeck aber „dick“ war ich nie. Und dann kamen die Kommentare von meiner Mutter, dass ich ja einen ganz schönen Bauch hätte, Backwaren dick machen und wie viel Kalorien und Fett dieses oder jenes hat… das war der Startschuss: tägliches Wiegen, Diäten, Low-Carb, Low-Fett, und ganz viel Körperscham – die ganze Palette eben. Natürlich war der Auslöser nicht nur meine Mutter. Dazu kamen die Schönheitsideale der Frau, die ich in Magazinen oder im TV aufgeschnappt habe, Mobbing in der Schule, irgendwann dann die Sozialen Medien und die Einflüsse meines Umfelds.
Vergleichen & die Badesaison - the worst
Das hat sich dann über meine Teenager-Zeit gezogen bis fast Mitte Zwanzig. Ich konnte das Thema einfach nicht loslassen und es hat mich immer wieder eingeholt und gedanklich eingenommen. Vor allem, wenn ich mit anderen „schönen“ Menschen zusammen war oder es Sommer war und es in die Badesaison ging.
Heilung durch Yoga & Ayurveda
Was mir all die Jahre geholfen hat? Yoga und schlussendlich auch die Ayurvedische Ernährung. Beides hat mir geholfen ein neues Verständnis für meinen Körper zu entwickeln, zu erkennen wie schön und kraftvoll er ist, was er mir alles ermöglicht und wie unwichtig er im Vergleich zu meiner Seele eigentlich ist. Ich durfte dadurch lernen mich intuitiv zu ernähren und darauf zu vertrauen, dass mir mein Körper genau sagt was er braucht, um gesund und energetisiert zu sein.
Dankbarkeit für das wunderbare Geschenk das mein Körper ist
Heute sage ich meinem Körper jeden Tag Danke und, wenn die kritische Stimme doch mal wieder aufploppt, dann besinne ich mich darauf, dass Liebe keine Formen kennt. Und, um das nochmal zu bestätigen, teile ich jetzt sogar ein Bild von mir im Bikini.
Natürlich mit Eis, weil das nämlich der beste Sommersnack der Welt ist.
Du hast Gedanken, Geschichten oder Anregungen dazu?
Ich würde mich freuen von dir zu lesen.
Liebst,
Lisa
